Ausbildung zur KosmetikerIn


Es gibt zwei Ausbildungsmöglichkeiten den Beruf der KosmetikerIn zu erlernen: die duale Ausbildung und die Ausbildung an einer Berufsfachschule. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
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Duale Ausbildung


Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre und findet in einem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Der große Vorteil der dualen Ausbildung liegt in dem hohen Praxisanteil – der Beruf der KosmetikerIn ist schließlich ein Handwerk – wenn auch eines mit gar nicht wenig zusätzlichem theoretischen Wissen. Durch die Ausbildungszeiten im Betrieb lernt man neben der fachlichen Ausbildung am Kunden auch die Betriebsabläufe kennen wie Terminvergaben, Umgang mit Kunden, Kassenabrechnungen, Warenlager, Dekoration und vieles mehr. Wie in anderen Berufen auch kann man durch bestimmte Vorbildungen die Lehrzeit um bis zu einem Jahr verkürzen. Zu diesen zählt beispielsweise eine bereits absolvierte Ausbildung als Krankenschwester. Ein weiterer Vorteil ist, dass man ab dem 1. Ausbildungsmonat ein Ausbildungsgehalt erhält. Ob die im Vergleich zu vielen Berufsfachschulen längere Ausbildungszeit ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Berufsfachschulen


Die Ausbildungszeit an den Berufsfachschulen ist unterschiedlich und richtet sich nach den Unterrichtseinheiten. Bei täglichem Vollzeitunterricht beträgt die Ausbildungszeit in der Regel ein Jahr. An einigen Berufsfachschulen wird die Ausbildung zur KosmetikerIn auch im Blockunterricht oder in Abend- oder Wochenendschulungen angeboten. Dann ist die Ausbildung entsprechend länger und kann ebenfalls bis zu drei Jahren dauern. Hinzu kommen festgelegte interne Praxistage am „fremden Kunden“. Der Vorteil an einer einjährigen Vollzeitausbildung liegt darin, dass man schnell seine Ausbildung beendet hat. Der Nachteil an einer rein schulischen Ausbildung ist, dass häufig keinerlei Erfahrungen in einem Kosmetikinstitut erworben werden. Aus diesem Grund finden viele BerufsschulsabsolventInnen erfahrungsgemäß nur schwer eine Arbeitsstelle als KosmetikerIn. Ausgelernte KosmetikerInnen haben zwar theoretisch Anspruch auf ein volles Gehalt aber aufgrund der mangelnden Berufserfahrung können sie oft nicht sofort in der Praxis eingesetzt werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Berufsfachschulen meist hohe Ausbildungsgebühren verlangen.
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Allgemeines


Sogenannte Sofortausbildungen wie Drei-Tagesseminare, Onlineausbildungen oder ähnliches sind nicht empfehlenswert und werden vom Bundesberufsband der KosmetikerInnen in Deutschland (BBVKD) nicht anerkannt. Der Ausbildungsumfang und die Praxis lassen sich auf keinen Fall in der Kürze der Zeit erlernen. Zu einer ordentlichen Ausbildung sind unter anderem Fächer wie Dermatologie, Anatomie, Chemie, Physik und Rohstoffkunde unerlässlich.

Bevor man sich für eine geeignete Berufsfachschule entscheidet, sollte man sich diese vorher genau anschauen, da der Titel „staatlich anerkannt“ in der Regel nichts über die Qualität einer Berufsfachschule aussagt. Man darf nicht außer Acht lassen, dass Berufsfachschulen Wirtschaftsunternehmen sind und auf Schüler, die die Ausbildung bestehen, angewiesen sind. Bei dem Besuch einer Berufsfachschule sollte man beachten, dass neben großer Hygienesorgfalt auch ausreichend Behandlungsliegen/Arbeitsplätze sowie ein gesonderter Schulungsraum vorhanden sind. Es sollten genügend moderne Behandlungsgeräte aller Art zum Üben bereitstehen und Produkte von verschiedenen Kosmetikherstellern zum Arbeiten zur Verfügung stehen.